Wieder ein
Samstag, wieder eine Woche rum. Weiterreise zur Birch Burn Farm, meiner 5.
Station. Von Bothwell, PEI nach West Gore, Nova Scotia. Larissa hatte am
Sonntag schon angeboten, dass sie mich mit dem Auto mitnehmen könnte, weil sie
sowieso nach Moncton fährt. Den Bus ab Moncton zu nehmen, kam aber zeitlich
nicht hin, weshalb ich dann – wie ursprünglich geplant – die Fähre von Wood
Island nach Caribou genommen habe. Wie besprochen, ist Larissa um 8 Uhr da. Es
wird etwas knapp, aber wir schaffen es noch rechtzeitig zur 9.30 Uhr-Fähre.


Die
75-minütige Überfahrt kostet mich 19$. Ich werde von einer Angestellten mit
einer Art Caddy vom Auto zur Fähre gefahren. Kaum jemand nimmt die Fähre zu Fuß.
Die Überfahrt musste ich nun dazu nutzen eine Mitfahrgelegenheit nach Elmsdale
zu finden. Will hatte gemeint, das sollte kein Problem sein, auf der Fähre
würden immer viele nach Halifax fahren. Das erste Mädel, das ich anspreche,
fährt zwar nach Halifax, aber nicht selber mit dem Auto. Das Ehepaar neben ihr
fährt nach New Glasgow und bietet mir an, mich dahin mitzunehmen. Ich weiß,
dass von dort der Maritime Bus nach Elmsdale fährt. Die nächsten Mädels fahren
auch über New Glasgow. Ich frage noch weitere geschätzte 15 Personen, aber niemand
fährt nach Halifax. Als ich zurückkomme, kommen die Frau und die zwei Mädels
auf mich zu und sagen, sie könnten mich zum Bus nach New Glasgow fahren. Ich
habe Zweifel, ob ich den überhaupt nehmen kann, weil auf der Website stand, man
müsste bis 24h vorher reservieren. Eines der Mädels ruft daraufhin dort an.
Sollte klappen. Also fahre ich mit den beiden im Pick-Up mit. Legolas kommt auf
die Ladefläche. Keisha und Jory sind Schwestern aus North Lake, PEI. Sie kennen
Nancy und Larissa. PEI ist halt echt ein Dorf. Sie sind auf dem Weg nach
Antigonish zu ihrer Schwester und setzen mich an der Irving-Tankstelle in New
Glasgow ab. Am Maritime-Bus-Schalter dort arbeitet ein sehr motivierter und
freundlicher junger Mann (ich schätze mal so 16/17), der mir ohne Probleme ein
Ticket nach Elmsdale verkauft. Abfahrt 12.30 Uhr, was heißt, dass ich noch eine
¾ Stunde warten muss, was ich auf einer Bank in der Tankstelle sitzend und die
letzte Mosaic-Zeitschrift lesend, tue. Die Frau neben mir war schon einmal in
Berlin. Soweit ich es sehe, sind wir die einzigen neu zusteigenden Gäste. Der
Busfahrer ist wieder sehr nett und kommt uns drinnen abholen.
Die Fahrt dauert
1:40h, die ich Musik hörend und in den Regen hinausschauend verbringe. Außerdem
schaue ich nach, wieviel Guthaben ich noch auf dem Handy habe und bin sehr
überrascht: 105,43$, gültig bis 16.6.2018. Überrascht, weil ich beim Kauf in
Montreal 20$ aufgeladen hatte und zuletzt bei erneutem Blick in meine
Unterlagen feststellen musste, dass dieses Guthaben, anders als gedacht, nach
einem Monat verfällt. Ich hatte gedacht, ich könnte aufladen, verbrauchen, neu
aufladen, etc., deshalb hatte ich ja auch kein Paket genommen, bei dem ich
monatlich einen Festbetrag bezahlen muss. Mein Entschluss war deshalb dann
gewesen, doch ein Paket zu buchen. Aber das ist jetzt wohl nicht mehr nötig. Ich
habe keine Ahnung, woher das Geld auf der Karte und die Fristverlängerung
kommen. Es ist ein Wunder :) (#praisebreak).
Um 14 Uhr werde ich
im Regen an der Petro-Canada-Tankstelle in Elmsdale abgesetzt. Es gibt keinen Unterstand.
Als ich gerade überlege mich im Einkaufswagen-Häuschen des Superstores
unterzustellen, kommt aber auch schon Hana, um mich abzuholen. Ich hatte von
New Glasgow aus kurz mit ihr telefoniert, um ihr mitzuteilen, wann ich ankommen
werde. Wir fahren dann direkt zur Birch Burn Farm in West Gore. Die Farm gehört
Kathy und John. Ihre 3 erwachsenen Kinder sind schon ausgezogen. Hana ist eine
gute Freundin ihres Sohnes und hat vor 3 Jahren angefangen auf dem Land der
Farm, dass John ihr zur Verfügung gestellt hat, Gemüse anzubauen, das sie dann
in Gemüsekörben von Ende Juli bis Ende Oktober wöchentlich ausliefert. In der
Zeit wohnt sie auch auf dem 271-Hektar-Grundstück. In einer Kirche, die Kathy
vor dem Abriss gerettet, gekauft und auf ihr Grundstück umgesetzt hat. Wenn
Hana nicht darin wohnt, dient sie als Veranstaltungsort, z.B. für Konzerte. Wir
bringen mein Gepäck zuerst hierhin, wo ein zweites Bett für mich steht. Das „Bad“
ist ein Dixie-Klo.



Ich hätte doch gern ein Zimmer für mich und ein Bad… Das ist
zum Glück auch kein Problem und ich ziehe in Nicholas Zimmer, der das schnell
für mich räumt und seine letzte Nacht in der Kirche schläft. Ich lerne dann auch
Kathy (65) und John (70) kennen. Abgesehen von Nicholas haben sie noch zwei
Töchter, von denen eine in Kandersteg in der Schweiz wohnt. Die Familie hatte
dort mal für ein Jahr gelebt und Kathy fliegt jedes Jahr im Sommer rüber und bietet
dort seit 1994 zusammen mit John und ihrer ältesten Tochter, Nora, Bergtourenan.
Sie ist Sport- und Gesundheitslehrerin, Bergführerin, Autorin und ehemalige
Nationaltorhüterin im Field Hockey. John
ist Ingenieur. Sein Vater war Russe und so hat die Familie auch ein Jahr in
Moskau gelebt. Ich hatte das in ihrem Wwoof-Profil gelesen, was mit der Grund
war, warum ich zu ihnen wollte. Und sie können mir dort tatsächlich gern
Kontakte vermitteln, sollte es mich nächstes Jahr tatsächlich nach Moskau
verschlagen. John hat außerdem 3 Jahre in Kasachstan gearbeitet. Sie sind
wirklich Abenteurer. Kathy schenkt mir ihr Buch "Hiking the dream" über ihre Wanderung quer durch
Kanada, 20.000km auf den Spuren der Eisenbahn.
Wir sitzen in
der Kirche und trinken Tee, während Nicholas Gitarre spielt und singt. Er
spielt sehr gut und hat eine schöne Stimme. Danach gehen wir rüber ins
Haupthaus, das aus dem 18. Jahrhundert stammt. Die Küche ist im ehemaligen
Stall, hier steht auch der Holzofen, der heute brennt und um den wir uns dann
in Schaukelstühlen setzen, bis es das Abendessen – veganes Chili – gibt.
Nach
dem Essen setzen wir uns mit dem Nachtisch (Rhubarbcrumble) noch ins Wohnzimmer
in die Schaukelstühle an den Kamin und machen Musik. Ich spiele auch drei Songs
von mir und stelle fest, dass ich sogar schon wieder zupfen kann. Leider ist
mein Finger noch nicht wieder heil, aber schon viel besser. Neben den Menschen wohnen im Haus noch Collie, Willow und die zwei schwarzen Katzen, Magpie und Grackle.
Meine Arbeit
besteht diese Woche komplett aus jäten. Dabei kann Hana nämlich jede Hilfe
gebrauchen, die sie kriegen kann. So sitze ich Montag bis Freitag jeden Tag 4
Stunden im Garten. Meistens etwa 3 Stunden vormittags und nochmal 1 am
Nachmittag. Montag und Dienstag sind 3 Reihen Zwiebeln dran, Mittwoch bis
Freitag 4,5 Reihen Knoblauch. Knoblauch macht mehr Spaß, weil das Unkraut
größer ist und man dadurch schneller voran kommt.








Freitagmorgen helfe ich Kathy
noch beim Rhabarberpflücken und pflücke 20 der 60 Pfund (27kg), die sie an eine
Bäckerei liefert. Ich versuche hauptsächlich mit der linken Hand zu arbeiten,
nehme aber ab und zu auch die rechte zuhilfe. Ich sollte meine Hand
wahrscheinlich mehr schonen, aber irgendwie schaffe ich das nicht. Ich bin ja
zum Arbeiten da und will auch meinen Teil der Abmachung erfüllen … Hana warnte
am Anfang vor Zecken. Sie hätte jeden Tag welche, die auf ihr rumkrabbeln.
Tatsächlich sehe ich aber keine einzige. Nur Blackflies und Bremsen, die sich
aber mit Bugspray ganz gut abhalten lassen. Diese Chemie-Deet-Keule will ich
aber nicht zu oft anwenden …
Diese Woche
bin ich also wörtlich „found in the field“. Das ist ja nach „Brave“ das
aktuelle Motto der Sisterhood. Aber auch übertragen bin ich auf dem Feld (Joh.
4, 35f). Während wir jäten, unterhalte ich mich mit Stacy. Es fängt mit der
Frage nach meinen Hobbies an. Dabei erwähne ich auch meine Mitarbeit in der
Hillsong, was das Gespräch in diese Richtung bringt. Dann geht es um meine
Konfession. Stacy ist katholisch aufgewachsen und berichtet vom Priester, der
predigte, was gar nicht in der Bibel stand, was sie weiter von der Kirche
entfernte. Ich sage ihr, dass Gott sicher auch traurig ist über diesen
Priester, weil er nicht sein Wort predigt. Sie sagt außerdem , dass sie ein
Problem mit dem Wort „Lord“ hat. Hier wird unser Gespräch unterbrochen. Ich
hatte zwei Theorien, warum das so ist (a) negatives Bild vom „Herrn“ wegen
weltlicher Herren, b) Problem einen Herrn in unserem Leben anzuerkennen, der
nicht man selbst ist). Mittwoch ergibt sich die Gelegenheit das Gespräch beim
Jäten im Knoblauch wieder aufzunehmen und ich frage sie, warum das so ist. Ihre
Antwort fällt anders aus, als erwartet: Sie findet, dass „Lord/Herr“ eine zu
profane Anrede für den Schöpfer des Universums ist, ja fast eine Beleidigung.
Gott im Grunde auch. Ihr gefällt „Jehova“. Das finde ich spannend. Sie fragt
mich nach meiner Meinung. Ich denke, „Herr“ ist eine von vielen Bezeichnungen,
die uns eine Charakteristik Gottes verdeutlichen. Wie „Vater“ und „Hirte“. Ganz
alltägliche Begriffe, die uns helfen, den Unbegreiflichen ein Stück besser zu
verstehen. Diese Anreden finden sich überall in der Bibel. Außerdem hilft es
uns zu verstehen, was das himmlische Vorbild ist für einen Herrn, Vater, Hirte
und wie sie alle ihn widerspiegeln sollen, der die perfekte, ursprüngliche
Version davon ist. Sie findet die Erklärung gut und bedankt sich. Dann kommt
das Gespräch noch auf die Hölle. In ihrer katholischen Erziehung das Fegefeuer
und ewiges Leiden. Ich erkläre ihr eine andere Vorstellung von Himmel und Hölle,
die ich von Timothy Keller aus „Warum Gott“ habe. Der Himmel ist nicht der Ort,
an den gute Menschen mit guten Taten kommen und die Hölle der Ort für alle
anderen. Himmel ist Wiedervereinigung und Gemeinschaft mit Gott. Das war das
Paradies, wie es gedacht war. Wenn das der Idealzustand ist, für den wir
geschaffen sind, ist das Gegenteil, Trennung von Gott, die Hölle. Sünde ist
alles, was zu dieser Trennung beiträgt und sie aufrechterhält. Mit diesem
Verständnis macht es dann auch Sinn, dass jeder Mensch, der nicht an Gott und
seinen Sohn, Jesus Christus, glaubt, der in die Welt kam, um diese Trennung für
uns zu aufzuheben, in die Hölle kommt. Er/sie will ja nicht bei Gott sein. Warum
auch, es gibt ihn ja nicht. Dieser Ansatz ist für sie neu. Es waren wirklich
gute Gespräch im Feld.
Frühstück und
Mittagessen machen wir eher individuell, mal im Haus, mal in der Kirche. Müsli
und Smoothies bilden meistens das Frühstück, Reste vom Vorabend das
Mittagessen. Das Abendessen machen Hana oder Kathy und das essen wir dann zusammen.
Sonntag gehe
ich nach dem gemeinsamen Vatertagsfrühstück (in Kanada ist der dieses Jahr am 18.6.)
in den Gottesdienst der West Gore Church of Christ Disciples. Die kleine Kirche
ist keine 5 Minuten zu Fuß entfernt.

Die Gemeinde ist sehr klein – ca. 15-20
Personen und im Durchschnitt über 60. Ich werde nett begrüßt, angesprochen und
verabschiedet. Sie feiern auch das Abendmahl und zum ersten Mal sehe ich die
kleinen Einzelkelche aus Glas statt aus Plastik, was ich nachher dem Pastor,
Reverend Angus (ca. 70), gegenüber auch als positiv erwähne. Die Predigt geht
über Johannes 21, Jesus am See Tiberias. Ich hatte die Stelle vor ein paar
Tagen mit meinem Bibelleseplan gelesen. Mir fällt jetzt dabei auf, wie die
Jünger erfolglos etwas versuchen, was eigentlich ihre Kernkompetenz ist: Fische
fangen. Obwohl sie sich abmühen und die ganze Nacht draußen sind, fangen sie
nichts. Bis Jesus dazukommt und mit einem Mal zum Erfolg verhilft und die
Jünger ermutigt. Mit ihm gelingt, was sie allein nicht schaffen. Weil Vatertag
ist, singt ein älterer Mann, der im Rollstuhl sitzt, ein Lied. Es handelt von
einer Vater-Sohn-Beziehung. Ich entdecke erst später, dass dieser Mann, GarnetWheadon a.k.a J.J. Garnett, wohl mal ein recht bekannter Country-Musiker war.
Zum Vatertag bekommen am Ende alle Männer eine Nelke. Reverend Angus gibt mir
eine rote für John mit. Er nimmt die letzte für’s Grab seiner Frau. Die Gräber
bestehen hier nur aus den Grabsteinen, ohne bepflanzbare Fläche. An manchen
Grabsteinen weht die kanadische Flagge. Das wäre in Deutschland wohl recht
undenkbar. Mir fällt jetzt auf, dass man hier in Nova Scotia auch „My dear“
oder „love“ genannt wird. Im Gegensatz zu „mi amol“ macht mir das aber nichts
aus. Irgendwie fühlt es sich anders an. Den Rest des Tages verbringe ich dann
am Laptop draußen vor dem Haus mit Mails, Skype und dem nächsten, längst
überfälligen Post. Hana ist auf einem Geburtstag und Kathy und John sind in
ihrem Cottage in Caribou Gold Mines, Kathys Elternhaus. Ihr Vater war
Goldgräber. Abends kommt Stacy, eine Freundin von Hana zu Besuch und wir essen
zusammen zu Abend.
Montag fahren
wir nach Arbeit und Mittagessen zum Cottage von Hanas Familie. Erster
Zwischenstop Superstore. Das Wetter ist super sommerlich. Durch meinen
Kommentar dazu, dass ich das mag, weil ich im Sommer geboren bin, stellt sich
heraus, dass Hana mein kanadischer Zwilling ist. Geboren am 18.7.1989,
nachmittags nach 16 Uhr, genau wie ich. Danach halten wir nochmal für ein Eis
an – Peanutbutter-Chocolate, Vanilla-Licorice-Caramel und Maple-Raspberry. Ich
bin jedesmal überfordert mit der Auswahl, weil das alles Sorten sind, die es
bei uns so nicht gibt. Gegen 15 Uhr sind wir dann am Cottage auf einem wundervollen
Seegrundstück mit Kiesstrand, Feuerstelle, Steg, Segelboot, Kayaks, Tretboot …
Die Landschaft erinnert mich an Schweden. Es ist ein ganz entspannter
Nachmittag. Ich fahre eine Runde mit dem Tretboot um die Inseln, dann essen wir
zu Abend und fahren wieder zurück. Das war ein richtiger Urlaubstag.
Am Dienstag
scheint vormittags die Sonne, später fängt es an zu regnen. Wir essen zusammen
auf der Terrasse und in einer Regenpause jäte ich das Zwiebelbeet fertig. Zum
Abendessen setzen wir uns in der Küche zusammen in die Schaukelstühle. Es gibt
Nudeln mit Pesto, Spinat-Erdbeer-Salat mit Ziegenfrischkäse, Cranberries und
Pilzen von Kathy und Grünkohl-Rosenkohl-Salat mit Mandeln und
Tahini-Ahornsirup-Dressing von Stacy. Gegen 18.30 Uhr fahren wir los nach Halifax.
Auf dem Weg machen wir einen Zwischenstop bei Value Village, einem riesigen
Second-Hand-Laden. Ich kann nicht
wiederstehen und kaufe mir günstig zwei Tops und ein Kleid. Endlich
wieder Farbe. Alles was ich an Klamotten dabei habe ist nämlich überwiegend
dunkel (schwarz oder blau), damit es möglichst vielfältig kombinierbar ist.
Hier ist es übrigens richtig neblig. Von da geht es dann weiter zu Bearly’s,
einer Bluesbar, in der Nicholas auf uns wartet. Es spielt und singt Garrett
Mason, der richtig gut ist. Blues ist ja eigentlich nicht so mein Ding, aber es
macht Spaß ihm zuzuhören. Wir trinken Bier und teilen Nachos. Bemerkenswert
waren auch die Toilettentüren. Jeder, der schonmal auf einer öffentlichen
Toilette war, weiß, wie die normalerweise aussehen und was da so mit Edding
drangeschrieben wurde. In dieser Bar gibt es wohl die nettesten Türsprüche, die
ich je gesehen habe: „You are beautiful“, „You are stronger than you think you
are“, etc. Nicht einer war vulgär, wie man das gewohnt ist. Leider waren beide
Handyakkus leer, sonst hätte ich ein Foto gemacht. Später kommt noch Nicholas
Mitbewohner Andrew dazu. Um 0.30 Uhr fahren wir wieder zurück. Stacy fährt, ich
schlafe auf dem Rücksitz ein. Ich wache auf, als wir an einer Tankstelle
anhalten, wo Hana mir ein Schokoeis am Stiel (Popsicle) kauft. Das gehört
scheinbar zum Tankstellenstop typisch kanadisch für sie dazu.
Mittwoch ist
offizieller Sommeranfang und das Wetter passt freundlicherweise dazu. Nach dem
Abendessen malen wir mit Acryl auf Leinwänden mit vorgedruckten Motiven, die
Stacy mitgebracht hat. Ich habe mir die Bootsszene ausgesucht. Hana hat
denselben Vordruck und die Bilder werden vollkommen unterschiedlich. Ich wette,
man könnte aus unserem Malen und der Herangehensweise einiges herausdeuten …
Danach gibt es noch karamelligen Rhabarberkuchen und Tee.
Donnerstagmorgen
reist Stacy ab. Sie lädt mich nach Gabriola, einer Insel bei Vancouver Island
ein, wo sie wohnt. Abends fährt Kathy mit mir nach dem Arbeiten gegen 18 Uhr
zum Burntcoat Head Park an der Bay of Fundy. Hier gibt es die höchsten Gezeiten
der Welt. Gerade ist Ebbe, sodass man die Flowerpots genannten Felsformationen
anschauen kann. Wir wandern ein wenig durch’s Watt und fahren dann wieder
zurück. Auf dem Rückweg gönnen wir uns noch ein Eis vor dem Abendessen. Dies
ist auch schon mein letzter Abend auf der Birch Burn Farm, denn am nächsten Tag
geht es mit Hana zum Full Circle Festival.
Die Zeit ging
schnell rum und ich habe mich super wohl gefühlt! Wenn es gut läuft, komme ich
Ende Juli auf der Durchreise nochmal für 3 Nächte zurück und helfe Hana bei der
ersten Ernte für ihre Körbe.