Mittwoch, 3. Oktober 2018

Station 3: SchallWerkStadt, Holzen, Südschwarzwald

Nach langer Pause mal ein Update. Am 10. Mai bin ich zurück nach Deutschland geflogen und bin wieder in mein Kinderzimmer eingezogen. Da ich ein Jobangebot ab September hatte, habe ich nicht meinem ursprünglichen Plan entsprechend weitergeplant. Auf dem Plan standen ja für 2018 Italien und Russland. Nach zwei Vorstellungsgesprächen wurde aber von beiden Seiten klar, dass der Job für mich gerade nicht dran ist. Und so stand ich am 10. Juni vor der Frage, was ich jetzt dieses Jahr mache. Da noch alles offen war, habe ich mir Zeit genommen nachzudenken, was dran und sinnvoll ist, was mir noch fehlt, von dem, was ich mir für die 2 Gap-Jahre vorgenommen habe. Es gab ein interessantes 3-monatiges Programm der Liebenzeller Mission, dass ich schon Ende 2017 aus Kanada entdeckt hatte. Parallel habe ich auch nach Jobs geguckt, da ich ja offiziell arbeitslos gemeldet war und mich dafür nach Jobs umtun musste. So richtig begeistert hat mich allerdings nichts. Bis ich beim Aussortieren alter E-Mails auf die Newsletter der SchallWerkStadt stieß und seit Langem mal wieder die Webseite besuchte. Vor 6 Jahren hatte ich sie entdeckt - ich weiß nicht mehr wie - und überlegt, das nach dem Master zu machen. Aber dann bekam ich ja direkt im Anschluss die Stelle im Veranstaltungsmanagement in Konstanz. Und irgendwie hab ich das dann aus den Augen verloren. Aber jetzt wurde ich beim Lesen des Programms ganz aufgeregt. Das klang total danach, was ich gerne machen würde: Modern Music Ministry mit Hauptfach Songwriting und Gitarre. Also hab ich mal hingeschrieben, mich beworben und bin Ende Juni zur Audition nach Holzen im Südschwarzwald gefahren. Wenig später bekam ich die Zusage mit einem Minijob-Angebot sofern ich mich dafür entscheiden würde das ganze Jahr (September 2018 - Juni 2019) zu machen. Ich wollte nämlich zuerst lieber wie in Kanada nur ein Semester mitmachen und mir alles offen halten. Als ich darüber gebetet habe, hatte ich aber das Gefühl, dass Gott sagt, ich solle nicht immer halbe Sachen machen, sondern für das gesamte Jahr hingehen und auch ordentlich studieren und auf das Zertifikat hinarbeiten. Nachdem auch die Finanzierung möglich wurde, habe ich mich dafür entschieden. Der Fokus auf meine Musik war nämlich noch das, was mir gefehlt hat. In Kanada lief das Creative Arts Programm ja leider nur auf Sparflamme. Ich bin dankbar, dass ich es vorher nicht wusste, denn sonst wäre ich vielleicht nicht hingegangen und es war eine absolut tolle Zeit, die ich nicht missen möchte und die mich unglaublich vorangebracht und wachsen lassen hat.

Nach 4 Monaten zuhause mit viel Zeit für Freunde und Familie und einem 2-wöchigen Frankreich-Roadtrip mit meiner Mutter bin ich also am 12. September nach Holzen umgezogen. Ich wohne nicht in der großen 12er-WG, sondern mit Vera, einer Mitstudentin in einem Zimmer bei Birgit, einer Weberin, deren Atelier auch nur 2 Minuten von der SchallWerkStadt entfernt liegt. Das Zimmer ist super schön. Mein Bett liegt erhöht und in meiner ersten Nacht konnte ich durch das Dachfenster eine Sternschnuppe sehen.



Holzen ist ein kleines, sehr schmuckes Dorf im Südschwarzwald mit viel Fachwerk und Blumen, umgeben von Wald, Feldern und Hügeln.






In den ersten zwei Wochen hatten wir ein Blockseminar zu Lobpreistheologie (Theology of Worship) mit Dr. John Johnson vom Muttercollege Visible Music in Memphis. Er gab uns einen Überblick über die Entwicklung von Lobpreis von Anfang bis Ende der Bibel und es war wirklich ein toller Kurs.



Wir sind 15 Studierende - 8 Mädels und 7 Jungs. 5 Sängerinnen, 3 Songwriter mit Gitarre, 3 Gitarristen, 2 Pianisten, 1 Drummer, 1 Lobpreisleiterin. Die Gruppe fand sich erstaunlich schnell zusammen und wir essen meistens alle zusammen in der großen WG. Am ersten Wochenende sind wir zusammen bowlen gegangen.


Zum Abschied von John und Abschluss  des Blockseminars sind wir letzten Freitag zusammen essen gegangen. Lennart hatte die gute Idee hinzuwandern (2,5 Stunden), was wir bei bestem Wetter zu siebt gemacht haben. Das Wetter war hier bisher sowieso meistens richtig toll, warm und sonnig.




Nur auf Vegetarier waren sie nicht so richtig eingestellt im Schnitzel-Restaurant Alpenblick :D So ein Schnickschnack. Aber Rösti mit kleinem Salat war dann doch drin, liebevoll angerichtet ... ;)


Heute ist Tag der deutschen Einheit und damit Zeit diesen Post zu schreiben. Ich hatte schon lange vor wieder zu schreiben. So viel Gutes ist passiert zwischen Januar und heute. Ich hoffe, ich werde beizeiten noch dazu kommen, aber vorerst sehen meine Tage und Wochen wieder recht voll aus. Ich habe Einführung ins Alte Testament, Lobpreis und Jüngerschaft, Geistliches Leben, Musiktheorie, Gehörbildung, Piano Proficiency, Songwriting-Unterricht allein und in der Gruppen und Gitarreneinzelunterricht, plus mindestens zwei Bandproben pro Woche. Ich freue mich und ich weiß, dass ich am richtigen Ort bin :)