Mittwoch, 17. Mai 2017

Der Plan Part II: Mai-Dezember 2017: Kanada



3.11.2016

Kanada – Anna wieder da … Tja, was soll ich sagen … seems like it’s still the land of my dreams. Und seit 2011 steht ja auch noch der Plan, die Ostküste zu bereisen. Und das ist auch aktuell der Plan. Die Ostküstenprovinzen und Quebec bereisen und wwoofen. Wwoof steht für „WorldWide Opportunities on Organic Farms“ (manche sagen auch, die zwei w stünden für „willing workers“). Das Prinzip ist freiwillige Arbeit von 4-5 Stunden pro Tag für freie Kost und Logis. Über die Online-Plattform, die es jeweils pro Land gibt, kann man sich als Host oder Volunteer anmelden und dann Kontakt aufnehmen. Da ich möglichst wenig Geld für’s Reisen ausgeben wollte, also optimal. Außerdem finde ich es auch spannend mehr über Bio-Landwirtschaft und Selbstversorgung zu erfahren und mich in körperlicher Arbeit zu fordern. Zusätzlich hatte ich mir überlegt, dass ich gerne auch eine Bibelschule besuchen würde, allerdings nur für kurze Zeit. Irgendwie bin ich bei meiner Suche dann auf das Clearwater College (früher Living Faith Bible College, http://www.clearwatercollege.com/) in Alberta gestoßen, das ein Creative Arts Program anbietet, an dem man auch für eine kürzere Zeit teilnehmen kann. 


Am 1. Juli 2016 (Canada Day) habe ich den Kontakt mit Glenn, dem Business Administrator des Colleges aufgenommen, um zu erfahren, ob ich dort ab April 2017 für 3-4 Monate teilnehmen kann. Leider hätten sie da Sommerferien, aber ich könnte sehr gern im Januar kommen. Das passte nun leider so gar nicht in meinen Plan, schließlich wollte ich zu dem Zeitpunkt ja von April – Oktober in Kanada sein, mit der Bibelschule starten und dann wwoofen. Ein weiterer Plan wurde also durcheinandergeschüttelt und schließlich dachte ich mir: „Warum eigentlich nicht zuerst wwoofen und dann ab September auf die Bibelschule?“ „Geht das, Glenn?“ „Ja, das geht.“ Am 10. Oktober 2016 habe ich mich dann auch offiziell beworben, mit Testimony und so weiter und warte seitdem auf die Antwort. Update: Gerade habe ich die ZUSAGE bekommen! (3. November 22:14 Uhr). Ab 4. September 2017 werde ich also am LFBC in Caroline, Alberta, folgende Kurse besuchen: Apologetics, Spiritual Disciplines, Lifestyle of Worship, NT Survey, Music Theory, Band Dynamics. Zusätzlich bekomme ich Unterricht für die Instrumente meiner Wahl – wenn möglich werde ich Klavier, Gesang und Gitarre nehmen. Wow, ich freu mich schon jetzt riesig und glaube, dass mich das einen großen Schritt vorwärts bringen wird!

Auf’s Wwoofen war ich, glaube ich, durch Laura gekommen. Da ich leider kein Working Holiday Visum mehr für Kanada bekommen kann, weil ich das 2011 schon hatte, werde ich nämlich als Tourist einreisen müssen. Da darf man in der Regel auch bis zu 6 Monate bleiben, aber natürlich nicht arbeiten. ABER: auf non-commercial farms ist wwoofen ok und als Musikerin braucht man auch keine Arbeitserlaubnis, wenn man auftritt. Also habe ich mich mal an einem verregneten Samstag im Juli daran gemacht, sämtliche non-commercial farms an der Ostküste durchzuklicken und dabei einige coole gefunden, wo ich hoffentlich werde arbeiten können. Da muss ich jetzt als nächstes Mal Kontakt aufnehmen und das genauer planen. Ich würde gern immer ca. 2 Wochen an einem Ort bleiben, von da aus Ausflüge machen und dann zur nächsten Farm weiter. Bei der Recherche hatte ich teilweise Tränen in den Augen, weil ich Orte gesehen habe, an die ich so gerne reisen würde. Vor allem hab ich mir die vorgemerkt, die Musik machen. Auf Cape Breton bin ich besonders gespannt, weil die dort eine starke keltische Musikszene haben.

Theoretisch würde ich auch gern noch ein paar Leute besuchen, mal sehen, ob sich das verwirklichen lässt. Hannah, Ruth, Nidhi, Andrew, Sarah. Das Problem ist aktuell bloß, dass ich wahrscheinlich nicht mit den 6 Monaten hinkomme, die ich als Tourist habe … 7 wären besser, weil ich Mitte Mai gern starten würde. Na ja, mal sehen, das wird schon :) 

15.5.2017

Ein halbes Jahr später und einen Tag vor Abflug sind nun alle Planungen so gut wie abgeschlossen. Am Abend vor meinem Abflug in die DR hatte ich online mein eTa, die Einreiseerlaubnis für Kanada, beantragt und nach nur ca. einer halben Stunde auch schon bewilligt bekommen. Mit den Planungen für’s Wwoofen habe ich dann in der DR angefangen. Mein Profil auf www.wwoof.ca hatte ich schon Ende 2016 angelegt. Zuerst wusste ich nicht so recht, wie ich das am besten angehe, weil ja im Grunde alle Stationen voneinander abhängen. Ich hatte mir zwar schon interessante Farmen in einer Excel-Tabelle zusammengestellt, musste aber ja alle noch anschreiben und eine Route und einen Zeitplan erstellen. Dazu musste ich natürlich erstmal meinen Hinflug buchen. Damit habe ich wieder Julia von sta Konstanz per Mail beauftragt, die mich ja auch schon zu den Versicherungen beraten hatte. Abflug 16. Mai nachmittags von Amsterdam nach Montreal, wo ich die ersten drei Nächte bei einer Freundin einer Arbeitskollegin verbringen kann, bevor es dann am 19. mit dem Bus nach New Brunswick zu meiner ersten wwoof-Station geht. Und am 1. September werde ich dann wieder von Montreal nach Calgary fliegen, von wo es weitergeht zum Bible College in Caroline. Aber ich greife vor.

Es ging nun also darum, meine 4 Monate Eastcoast-Wwoofing zu planen. Bevor ich damit angefangen habe, habe ich mir nochmal die Frage gestellt, ob das auch tatsächlich das ist, was ich in Kanada machen soll und auch darüber gebetet. Einen oder zwei Tage später wurde ich dann, noch bevor ich irgendwas gemacht habe, von Hosts aus Nova Scotia angeschrieben, die ich sogar auch in meiner Liste hatte. Sie hätten mein Profil gesehen, ob ich nicht eine Weile bei ihnen arbeiten wollen würde. Das hab ich dann mal als positive Antwort gesehen und daraufhin mit den Planungen angefangen. Damit hatte ich ja dann auch einen Anhaltspunkt zum drumherum planen. Ich habe dann nacheinander verschiedene Hosts angeschrieben, vorerst für gröbere Zeiträume (z.B. „im Juni“) und es dann zusammen mit ihnen konkretisiert. Bei der Planung waren auch immer mal wieder Flexibilität und Umdenken gefragt, wenn Hosts, zu denen ich wirklich gern gehen wollte, nur zu bestimmten Zeiten Platz hatten. Unter anderem habe ich dafür die Reihenfolge geändert, in der ich die Provinzen bereise. Das Ergebnis ist eine von Gott großartig vorbereitete Reise mit 12 Stationen, bei der ich meistens im Wochenrhythmus von einer Farm zur anderen reise. Ich starte mit einer Woche in New Brunswick, gehe dann für 3 Wochen und Stationen nach Prince Edward Island (wo ich durch die notwendig gewordene Routenumstellung so da bin, dass ich ein Konzert geben und ein Musikfestival besuchen kann), von dort nach Nova Scotia mit zunächst einer Station auf dem Mainland, dann 3 auf Cape Breton und nochmal 10 Tage Mainland, diesmal Nordküste. Von dort geht es weiter für eine Woche nach New Brunswick, Südküste und zwei weitere Stationen in der Provinz Québec, wovon eine noch offen ist. 

Wwoof-Stationen - ausgehend von Montreal ist Nr. 4 die erste (usw.)
Die Aufgaben sind vielfältig und ich habe auch darauf geachtet möglichst verschiedene Hosts und Farmen zu besuchen. Von Höfen mit Vieh über ein BnB, Yurten am Strand, Gemüseanbau und Heilpflanzen. Ich bin schon sehr gespannt darauf, all die Menschen und ihre Lebensweise kennenzulernen und davon zu lernen.  Auch spannend wird jeden Sonntag eine andere Gemeinde zu besuchen.

Die Details zum Bible College standen ja schon Ende 2016 fest. Konkret wird mein Semester dort am 4. September  beginnen und am 20. Dezember enden. Am 22. Dezember fliege ich dann nachmittags in Calgary ab und lande am 23. morgens wieder in Amsterdam.
Für Besuche bleibt leider kein Platz. Jetzt hoffe und bete ich nur noch, dass ich auch eine entsprechend lange Aufenthaltsbewilligung/Visum bekomme, denn statt 6 Monaten (die eigentlich erlaubte Maximalaufenthaltsdauer für Touristen) habe ich jetzt fast 32 Wochen geplant – vom 16.5. bis 22.12. Bestenfalls wird mir der gesamte Aufenthalt bereits bei meiner Einreise bewilligt und ich sehe da auch ganz gute Chancen, weil ich die Bestätigung der Bibelschule und ein Rückflugticket habe. Aber das hängt vom Immigration Officer vor Ort ab. Wenn nicht muss ich noch eine Verlängerung beantragen. Für deren Bewilligung stehen die Chancen laut diversen Foreneinträgen aber dann wohl auch recht gut.

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