Jane hat angeboten mich nach Baddeck zu fahren und für diesen Tag einen Ausflug mit den Kindern zur dortigen Bücherei geplant. Nachdem ich gefrühstückt, gepackt und ins Gästebuch geschrieben habe, fahren wir mit einer kreischenden Polly auf dem Rücksitz zuerst Felix von seinem Ferienprogramm in Brook Village abholen und dann weiter nach Baddeck, wo wir nach ca. 50 Minuten Fahrt bei Tom's Pizza zu Mittag essen. Um kurz nach 13 Uhr verabschieden wir uns. Von allen gibt es eine Umarmung. Als ich Polly umarme, falle ich durch das Gewicht des Rucksacks fast vornüber. Die Kids nehmen den Abschied zum Glück sehr leicht. Dann sehe ich auch Terry (ca. Mitte 60), der mich an der Pizzeria abholt. Im roten Ford-Truck, Rucksack und Gitarre auf der Ladefläche, geht es zum Big Hill Retreat. Im Vorbeifahren sehe ich einen Dudelsackspieler am See stehen.
Am Haus angekommen treffe ich auch Linda (an die 60) und Richard (um die 50), der seit 8 Jahren im Sommer bei ihnen wohnt und aushilft. Ich bekomme mein Zimmer und das Haus gezeigt. Als erstes fällt mir auf, dass überall Buddha-Statuen stehen, u.a. auch vor dem Spiegel in meinem Zimmer. Ich tausche sie gegen eine kleine Krippe aus, die ich im Regal finde. Erst einige Tage später entdecke ich in der Krippe eine kleine Elefantengott-Figur, die ich daraufhin auch entferne. Mama hat mir ein Paket geschickt, in dem ich neben meiner sehnlich erwarteten neuen SD-Karte unter anderem ein kleines Holzkreuz finde, das ich auf dem Spiegel platziere. Zimmer christianisiert :D. Interessanterweise habe ich mich erst letzte Woche angeregt durch die youtube-Videos von Stephen Bancarz, einem ehemaligen New-Age-Blogger, näher mit dem Thema Spiritualität und spirituelle Objekte befasst. Diese Woche kommt jetzt Buddhismus dazu. Doch dazu später mehr.
Linda und Terry haben sich vor einigen Jahren über eine spirituelle Dating-Seite kennengelernt. Beide waren vorher verheiratet. Linda, die übrigens Schottin aus Edinburgh ist, hat erwachsene Zwillingstöchter und Terry einen Sohn und eine Tochter. Er, geboren in Maine, USA, hat das Land hier 1973/74 gekauft und alle Häuser selbst gebaut. Anfangs lebten er, seine Ex-Frau Robin und die Kinder hier ohne Elektrizität. Sie hatten Öllampen und Holzöfen. Der Stromanschluss kam erst 1990. Seit 1978 hatte Terry aber schon ein Windkraftrad, um etwas Strom zu erzeugen. Das Grundstück liegt 3km dirt road bergauf vom Highway. In einem der ersten Winter kam der Schneepflug nicht mehr durch, sodass Terry die 3km zum und vom Highway auf Skiern zurücklegte und dort dann in seinen Truck stieg, um zur Arbeit nach Baddeck zu fahren. Früher hatten Terry und seine Familie auch Tiere: Hühner, Schafe, Pferde. Jetzt gibt es nur noch den Hund, Chance (Chancy). Der fängt direkt an meinem ersten Tag ein Babykaninchen, dass herzerweichend schreit, während er es wegträgt. Ihr vorheriger Hund ist im Frühjahr gestorben. Weil da der Boden noch gefroren war, wurde er bis jetzt beim Tierarzt tiefgekühlt. Linda holt ihn die Woche ab, um ihm im Garten zu begraben. Anfang der 2000er hat Terry dann angefangen auf dem Grundstück drei Ferienhäuser zu bauen, die er seitdem vermietet. Gelernt hat er den Hausbau aus Büchern.
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The A-Cabin |
Linda töpfert hauptberuflich. Als sie bei Terry eingezogen ist, hat er ihr ein Töpferstudio gebaut, dass auch für Besucher zugänglich ist. Mittwochs hat Linda einen Stand auf dem Farmer’s Market in Baddeck und verkauft dort. Sie töpfert hauptsächlich Tassen, Teller und Schälchen. Und "Ugly Mugs" (Uglies), eine Auftragsarbeit für ein Café in Sydney, der Hauptstadt von Cape Breton, das "The Ugly Mug" heißt. Während ich da bin, fertig sie mug 1000.
Meine Aufgaben spielen sich hauptsächlich im Gewächshaus und im Gemüsegarten ab, den mein Vorgänger-Wwoofer, Marco aus der Bretagne, angelegt hat. Ich jäte Unkraut, pflanze Blumen, Erbsen, Rucola, Mangold und Mais und dünne die Möhren und Rote Beete aus. Das Ausdünnen fällt mir nicht so leicht, weil man dabei ja einen Teil der Sprösslinge ausreißen muss. Aber es ist notwendig, denn sonst wächst gar nichts ordentlich. Man muss Platz schaffen, damit der übrige Teil der Pflanzen wachsen kann.
Abgesehen davon sauge ich in den drei Cabins sämtliche Dachbalken ab, um sie von Spinnweben zu befreien, mache Garlicscapes-Pesto, räume den Raum über Lindas Atelier auf, sodass Gäste dort sitzen und das Wlan nutzen können und fahre mit Linda zweimal zum Markt und helfe ihr beim Auf- und Abbau.
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Vorher (schon ein bisschen aufgeräumt) |
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Nachher |
So warm es tagsüber auch ist, abends kühlt es immer stark ab, ein weiterer Grund, warum es sich für mich immer noch nicht wie Sommer/Juli anfühlt, sondern eher wie Mai. Irgendwie gehört es für mich zum Sommer, dass es abends/nachts immer noch warm ist und man ewig draußen sitzen kann, nur mit nem Jäckchen. Da sich das Big Hill Retreat 13km außerhalb von Baddeck befindet, komme ich nur selten vom Big Hill runter. Eigentlich nur als wir mittwochs zum Markt fahren, am ersten Sonntag, an dem ich mit dem Fahrrad zum Gottesdienst in die Stadt zur Gospel Hall fahre und am Wochenende drauf, dass ich in Margaree Forks verbringe (s. nächsten Eintrag). Aber am und ums Big Hill Retreat ist es auch schön und die Wanderwege laden zu Entdeckungstouren ein. Außer lese ich, recherchiere zum Buddhismus und schreibe weiter an meinem Blog.
Frühstück und Mittagessen macht sich jeder selber, abends kocht dann Linda für alle. Außer mir essen alle Fleisch, weshalb die Mahlzeiten in der Regel fleischzentriert sind. Für mich gibt es Veggie-Burger und Tofu. Für's Frühstück finde ich alles für Haferflocken mit Obst und mittags esse ich meistens Brot und Salat.
Linda und Terry sind die ersten Gastgeber, mit denen ich mich erstmal nicht so kompatibel fühle. Sie interessieren sich zum Beispiel nicht wirklich, wo ihr Essen herkommt und haben einen Humor, den ich nicht lustig finde. Das fiel mir am ersten Abend auf, als alle drei über Dinge lachten, die ich überhaupt nicht zum Lachen fand... Anfangs frage ich mir, ob ich mir wohl die falsche Station ausgesucht habe, um meinen Geburtstag zu feiern. Mit der Zeit lerne ich sie aber besser kennen, vor allem in Einzelgesprächen. Linda mag keltische Musik und hört auch Enya und Loreena McKennitt. Da haben wir doch immerhin eine Gemeinsamkeit. Und von Terry bekomme ich auch mehr mit von seinem Leben, seiner Familie, der Scheidung ... Mit seinem Sohn, Randy (ca. 40?), der für ein Wochenende mit seinem Sohn zu Besuch ist, verstehe ich mich sogar richtig gut. Richard ist nochmal ein anderer Fall. Kennt ihr das, wenn man jemanden aus irgendeinem Grund auf Anhieb nicht leiden kann? Wenn alles was die Person sagt, einem auf die Nerven geht und man möglichst wenig Zeit mit dieser Person verbringen will und genervt auf alles reagiert, was die Person sagt? So war das bei mir mit Richard. Dabei war er echt nett zu mir. Zeigte und erklärte mir am ersten Tag die Cabins und die Wanderwege, die er über die Jahre auf dem Gelände angelegt hatte und war immer sehr (zu) hilfbereit. Ich weiß nicht, woran es genau lag, vielleicht an seiner dreckigen Lache, aber ich wollte zunächst möglichst wenig Zeit mit ihm verbringen. Gleichzeitig wusste ich, dass ich solche Gefühle keinem Menschen gegenüber haben sollte und im Grunde auch nicht haben will. Genauso gleichzeitig wollte ich sie aber weiter kultivieren. Ich hatte irgendwie gar keine Lust, überhaupt zu versuchen was daran zu ändern. Vielleicht kennt ihr das, wenn man sich doch irgendwie im Recht fühlt, jemanden nicht zu mögen, aus welchen Gründen auch immer. Weil er so unangenehm lacht, zu viel redet, zu hilfsbereit ist, einfach nervt ... Und so habe ich es herausgezögert, dafür zu beten, dass sich meine Einstellung ändert. Bis ich darauf gestoßen wurde, mal wieder bewusst mein Armband zu lesen (What would Jesus do?) und danach zu handeln. Da war mir nämlich klar, dass ich beten sollte, dass sich meine Einstellung zu Richard verändert, damit ich anfangen kann, ihn so zu sehen, wie Gott ihn sieht. Und am nächsten Morgen war meine Einstellung verändert und ich konnte ganz normal mit ihm umgehen. Was gut war, denn nur so konnte ich richtige Gespräche mit ihm führen. Über Buddhismus und Christentum und Jesus. Und ich komme nicht um den Gedanken herum, dass ich am Anfang vielleicht diese Abneigung hatte, damit diese Gespräche nie zustande kommen. An einem Abend wollten Linda und Terry vor'm Fernseher essen "I need to vege in front of the telly tonight" und dabei Sherlock schauen. Allerdings die 3. Folge der 4. Staffel. Abgesehen davon, dass ich Folge 1 und 2 noch nicht gesehen habe, hatte ich darüber nachgedacht, ob ich sie überhaupt schaue, weil sie mir in den Trailern so düster und psycho vorkamen. Und ich habe immer mehr das Gefühl, dass ich meine Seele vor sowas schützen möchte. Das habe ich dann auch gesagt. Obwohl Richard meinte, man müsse seine Seele doch abhärten - äh, nein, seh' ich anders - hat er sich dann zu mir ("the soulsister") ins Wohnzimmer gesetzt und wir haben während des Essens über Jesus geredet... und danach habe ich noch zuerst einen Kolibri - ich bin jedes Mal von ihnen fasziniert, die sind für mich so exotisch und dann den wundervollen Sonnenuntergang beobachtet und fotografiert. Die Sonnenuntergänge sind hier fast jeden Abend spektakulär. Definitiv besser, als Sherlock zu schauen (nichts gegen Sherlock, no offense ;) ).
An einem Abend setze ich mich raus an den Teich und mache ein paar Fotos. Die möglicherweise sichtbaren angekündigten Polarlichter sehe ich aber leider nicht. Dafür den wundervollen Sternenhimmel.
Ich habe oben schon erwähnt, dass meine Gastgeber (zumindest Terry und Richard, bei Linda bin ich nicht ganz sicher) als Buddhisten bezeichnen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich wusste (und im Grunde weiß) nicht sonderlich viel über Buddhismus. Aufgewachsen in einem christlichen Elternhaus, habe ich nicht sämtliche Weltreligionen erprobt, bevor ich das Christentum für mich entdeckt habe. Oder besser gesagt, bevor ich entschieden habe, mein Leben als Christ zu leben, mit Jesus, im Vertrauen auf Gottes Plan und nach seinem Willen. Jetzt war ich also mit einer anderen Lebenseinstellung und Weltansicht konfrontiert. Ich habe das dazu genutzt, mehr darüber herauszufinden. In Gesprächen und per Internetrecherche. Angefangen bei Meditation. So gut wie jeden Morgen meditieren alle meine Gastgeber für 20 Minuten. Ziel der Meditation ist es, sich auf seinen Atem zu konzentrieren und nichts zu denken. Meine erste Idee war, statt nichts beim Atmen eine Art "christliches Mantra" zu denken. Dann bin ich auf ein Video eines ehemaligen Zen-Meditators gestoßen, der den Unterschied zwischen biblischer und östlicher Meditation erklärt. Wenn ich es ganz kurz zusammenfasse, würde ich sagen, dass es in der östlichen Meditation darum geht, den Kopf zu leeren, nichts zu denken und dadurch in eine Art Trancezustand zu gelangen, ist das Ziel biblischer Meditation das bewusste Nachdenken über Gott und sein Wort, mit dem Ziel ihn besser zu verstehen. Der Buddhist strebt nach dem Nichts (nothingness), der Christ nach dem "Alles" (everythingness). Gerade bin ich noch auf ein weiteres Video gestoßen, das es ganz gut zusammenfasst, falls euch das Thema interessiert. Ich fand es jedenfalls eine gute Anregung, 20 Minuten festzulegen, in denen man meditiert. Im biblischen Sinn. Beim Buddhismus ist der Ausgangspunkt teilweise ähnlich wie im Christentum. Besser gesagt, sie erkennen das Grundproblem. Aber der Lösungsansatz ist anders. Am Anfang steht die Beobachtung von Leid in der Welt und Ziel ist die Vermeidung und Abschaffung von Leid. Ursache des Leides ist der menschliche Egoismus, der deshalb durch verschiedene Praktiken überwunden werden soll. Höchstes Ziel ist es, das Nirvana zu erreichen und damit den weltlichen Leidenskreislauf zu überwinden. Wer das nicht schafft, wird immer weiter wiedergeboren. Ich bin nicht sicher, ob das außer Buddha schon jemand geschafft hat. So würde ich es jetzt jedenfalls mal zusammenfassen. Die Ähnlichkeit sehe ich darin, dass das Problem des Leids in der Welt entdeckt wird und Buddhisten danach streben, dieses zu verringern. Da hört's dann zwar schon auf, aber es ist ein Ansatzpunkt. Ein wichtiger grundsätzlicher Unterschied ist natürlich erstmal, dass Buddhisten nicht an einen Gott glauben. Als die Ursache von Leid wird im Christentum allerdings die Trennung des Menschen von Gott identifiziert. Das wird auch "Sünde" genannt und Sünde ist in dieser Hinsicht alles, was von Gott trennt. Nach Gottes Willen gäbe es keine Trennung und damit kein Leid. Der Mensch folgt aber lieber seinem eigenen Willen und was daraus entsteht, lässt sich überall in der Welt beobachten. Der Buddhist sagt jetzt: "Du musst dich anstrengen und versuchen, das Schlechte in dir zu überwinden". Leichter gesagt, als getan. Christen würden sogar sagen, unmöglich zu tun. Die christliche Erkenntnis ist nämlich, dass wir es von selber nicht schaffen. Weil wir in der Sünde gefangen sind. So sehr wir uns auch anstrengen, schaffen wir es doch nicht, vollkommen gut zu sein und Leid in jeglicher Form zu vermeiden. Weil wir von Gott getrennt sind. Und hier kommt dann das Evangelium ins Spiel die "frohe Botschaft" oder "gute Nachricht". Von Jesu Leben, Tod und Auferstehung, mit der er die Sünden auf sich genommen und die Trennung für uns überwunden hat. Sodass wir zu Gott kommen können, wenn wir es wollen. Und dann müssen wir nicht mehr versuchen, vergeblich aus uns heraus gut zu sein, sondern können unser Herz verändern und Gott durch uns wirken lassen. Außerdem haben wir dann die Hoffnung auf ein Ende des Leides und die vollkommene Wiedervereinigung mit Gott, nach unserem Tod. Licht, Freude, Frieden, Hoffnung, Liebe sind zentrale Botschaften des Christentums. Ich denke auch über die verschiedenen Weltreligionen nach und darüber, dass man beim Christentum eigentlich nichts zu verlieren hat. Denn wenn es stimmt, hat man den richtigen Weg gewählt und ein gutes Leben geführt. Wenn nicht... wird man laut Buddhismus wiedergeboren und kann es noch ein paar Mal versuchen. Für den Islam hat man dann immerhin schonmal gute Taten angesammelt. Und wenn die Atheisten Recht haben, ist mit dem Tod sowieso alles vorbei und dann ist's auch egal. Unbewusst habe ich damit die pascalsche Wette nachvollzogen, in der er für den christlichen Glauben plädiert: "Wir wollen Gewinn und Verlust abwägen, setze du aufs Glauben, wenn du gewinnst, gewinnst du alles, wenn du verlierst, verlierst du nichts. Glaube also, wenn du kannst."
Am 18. war dann mein 28. Geburtstag - der erste Geburtstag, den ich nicht in Deutschland gefeiert habe. Durch die Zeitverschiebung bekam ich den ersten Glückwunsch noch vor dem Einschlafen und konnte nach dem Aufwachen schon zahlreiche weitere Nachrichten lesen und hören. Meine Geburtstagslosung steht in Psalm 25,10: "Die Wege des HERRN sind lauter Güte und Treue für alle, die seinen Bund und seine Gebote halten." Morgens ist es diesig, klart dann aber auf. Terry und Linda gratulieren mir und schenken mir eines von Lindas Schälchen ... etwas unpraktisch für eine Rucksackreisende. Na ja, ich muss wohl sowieso vor meinem Flug ein kleines Paket nach Hause schicken. Und zur Not kann ich auch es als Hut tragen.
Terry bittet mich Bohnen nachzupflanzen, weil alle Pflanzen von Kaninchen abgefressen wurden. Irgendwie eine gute Sache, an seinem Geburtstag etwas zu pflanzen. Stell dir mal vor, man würde an jedem Geburtstag zum Beispiel einen Baum pflanzen. Dann hätte man irgendwann (sofern man mit langem Leben gesegnet ist) einen eigenen kleinen Wald :) Ich finde es schön, an meinem Geburtstag nicht nur Geschenke zu bekommen, sondern auch zu geben. Ich habe unerwartet viel von der Steuer wiederbekommen und spende davon - inspiriert von meinen ersten Hosts 10% - auch vom Geburtstagsgeld von meinen Eltern und später auch von der Nebenkostenrückzahlung von meiner Konstanzer Wohnung. Dann backe ich meinen Geburtstagskuchen. Wer schonmal in Konstanz mit mir gefeiert hat, könnte ihn kennen. Nur dass es keine Kirschen gibt. Also wird es ein Marmor-Schoko-Walnuss-Chocolatechip-Birne-Kuchen mit Schokoglasur, den wir abends mit Vanilleeis essen. Es hieß zwar, Terry sei ein guter Kuchenbäcker, aber irgendwie bin ich doch mit deutschem Kuchen verwöhnt. Für seinen Enkel gab es eine Woche vorher "Devil's Food Chocolate Cake" aus Backmischung mit dem typischen Icing. Joa... war ok ;)
Nach Telefonat mit einer Freundin und Skypegespräch mit meinen Eltern, gehe ich dann auf dem Waterfall- und dem Little-Prince-Trail spazieren, zunächst noch begleitet von Chance. Vor allem der Waterfall-Trail ist echt schön, wobei man den Wald leider nicht richtig genießen kann, weil Mücken und Bremsen einen umschwirren, sobald man stehen bleibt.
Zurück am Haus trete ich fast auf die kleine Schlange, die ich schon ein paar mal im Gewächshaus gesehen hatte. Ich glaube, sie ist nicht gut auf mich zu sprechen, weil ich ihr Grashalm-Versteck zerstört habe ...
Als ich zurückkomme, ist Mary-Jane da, um die 60, ehemals Köchin, jetzt buddhistische Nonne. Sie hat mitgedacht und schenkt mir im Hinblick auf mein beschränktes Gepäck eine Kanada-Einkaufstasche. Von Richard bekomme ich einen Bergkristall "for safe travels". Ich bedanke mich, sage aber auch dazu, dass ich glaube, dass sich Gott da schon drum kümmert :) Linda hat Quiche gemacht und zum Nachtisch gibt es dann meinen Kuchen, den Linda und Richard mit einer Kerze versehen und mit einem Ständchen hereintragen. Sie haben auch eine Geburtstagskarte mit einem Foto von meiner Zeit hier für mich.
Nach dem Essen unterhalte ich mich noch mit Mary-Jane über Christentum und Buddhismus. Sie mag Psalm 23 und sagt, sie hat noch nie die Bibel gelesen. Ich ermutige sie, das dann doch mal zu tun. Mein Kuchen kommt sehr gut an. Ich lasse ein großes Stück da und nehme den Rest für meine nächste Gastgeberin mit, den mein Geburtstag ist schon mein letzter Abend am Big Hill. Wer hätte gedacht, dass ich meinen Geburtstag mal mit vier Buddhisten feiern würde ...
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