Mein letzter
Blogeintrag ist schon wieder ein Weilchen her. Das liegt daran, dass die
letzten Wochen sehr erfüllt, erlebnis- und arbeitsreich waren. Ich werde versuchen aus
dem Ausland häufiger und regelmäßiger zu schreiben.
Der Titel
dieses Posts bezieht sich darauf, dass meine Zeit in Konstanz nach mehr als 5
Jahren ein Ende gefunden hat. Das hieß einerseits „Umzug vorbereiten“ und
andererseits „Mitnehmen was geht“. Zusammengenommen führt das dann zu recht
kurzen Nächten :D
Meine
offizielle Abschiedsfeier habe ich schon am 10.12. gefeiert. Nachmittags hat
mich bei den Vorbereitungen kurz die Schwermut samt Abschiedsschmerz überfallen,
aber der Abend war dann sehr schön. Vor allem habe ich eine Ukulele geschenkt
bekommen, die mich ab jetzt vermutlich auch auf meinen Reisen begleiten wird :)
Am 12.12.
hatte ich dann meinen letzten offiziellen Arbeitstag. Das hieß, bis dahin
möglichst alle noch offenen Projekte abschließen und Unterlagen für die Übergabe
an meine Nachfolgerin erstellen. Letzteres hat ganz gut geklappt, ersteres
leider weniger gut, sodass ich letztendlich doch noch zwei Abrechnungen wegen
ausstehender Rechnungen mit übergeben musste. Soweit bin ich trotzdem
zufrieden. Nach drei Jahren Veranstaltungsmanagement fiel dann abends kurz vor
der Chorprobe zum letzten Mal die Tür hinter mir ins Schloss (zumindest
offiziell, denn inoffiziell war ich dann in meinem Urlaub am 19. nochmal da, um
Schlüssel, Mitarbeiterausweis etc. zurückzugeben und noch ein kurzes
Abschlussgespräch mit meiner Chefin zu führen).
Freizeittechnisch
standen in den letzten zwei Wochen – in denen ich zum Glück schon frei hatte – neben Chor (Probenwochenende und Adventssingen) und Hillsong (Kleingruppe, Auftritt beim Christmasdinner, Kids) und diversen Kaffee-Dates
vor allem noch SMD-Aktivitäten auf dem Plan: Hauskreis, Kleinkunstabend,
Lobpreisprobe, Shamrock, Deli, Karaoke, Clubbing, Examensfeier, Weihnachtsfeier… Und an meinem letzten
Abend ein Lobpreisabend. Einen besseren Ausklang hätte ich mir für meine Zeit
in Konstanz nicht wünschen können. Denn es waren 5 Jahre, die einen wertvollen Lebensabschnitt für mich darstellen und auf die ich voller Dankbarkeit zurückblicke. Um beim Lobpreisabend dabei sein zu können, hatte ich dann auch extra
meinen Umzug noch einmal um zwei Tage verschoben.
Dieser stand
dann am 22.12. an. Vorher hieß es aufräumen, umräumen, ausräumen, Kartons
packen, putzen, streichen, aussortieren, Sachen verschenken. Teilweise hat mich
das alles schon gestresst und zwischendurch habe ich auch kurz darüber
nachgedacht, Mietnomade zu werden, mir meinen Rucksack mit ein paar wichtigen
Sachen zu packen und einfach zu gehen. Hab ich dann doch nicht gemacht und es
hat im Endeffekt auch alles gut geklappt, auch wenn ein Umzug für eine allein
schon eine ganz schöne Herausforderung ist. Wer meinen #praisebreak auf
facebook gelesen hat, weiß schon, dass ich keinen einzigen Umzugskarton gekauft
habe. 4 hatte ich selbst noch im Schrank, 13 habe ich von unbekannten neuen
Hausbewohnern auf Nachfrage an der Eingangstür geschenkt bekommen, 7 weitere
von meinem Kollegen Mats und alle weiteren von meiner Flurnachbarin und
Kollegin Susan. Darin verschwanden dann nach und nach Bücher, Ordner, Klamotten
und alles weitere, was sich in 5 Jahren wohl so ansammelt.
Die Freude
über meinen finnischen Nachmieter, der noch am 15.12. bei mir gewesen war, um
sich alles anzuschauen und mir zu sagen, welche Möbel er nun wirklich behält –
wobei er mir schon vorher per Mail mitgeteilt hatte, dass er alles nehmen
würde, wenn der Preis stimmt –
bekam leider noch einen ordentlichen Dämpfer. Denn dabei, dass er alles übernimmt, blieb es zwar am 15. Allerdings leider
nur bis zum 18. Montagmorgens las ich dann seine Mail, dass er die Möbel im
Wohnzimmer nun leider anders als besprochen doch nicht nehmen könne. In meiner
Unerfahrenheit und Vertrauensseligkeit hatte ich natürlich versäumt, mir die
Übernahme aller Möbel schriftlich geben zu lassen. Also mussten zusätzlich zu
den Kartons plötzlich auch noch 2 Sessel, Sofa, Bücherschrank, Wohnzimmertisch
und TV-Tisch mit. Zum Glück hatte ich schon einen großen Transporter
reserviert. Das Gute daran war nun rückblickend, dass dadurch mein Vater doch
spontan als Umzugshelfer nach Konstanz kam. Ohne ihn hätte ich nämlich
vermutlich nicht mal den Transporter bekommen, weil es ein Problem mit meiner
Kreditkarte gab. Und fahren wollen hätte ich das Ding dann tatsächlich auch
nicht – das war schon ein kleines Monster.
Eine meiner letzten Amtshandlungen in Konstanz war ein Haarschnitt bei Jaqueline im Salon Nico. Denn wie das bei Frauen so ist, muss bei Veränderung natürlich auch ein neuer Haarschnitt her ;) Also von lang und blond auf kurz und braun (s.u.). Ich mag's sehr. Es ist praktisch, unkompliziert und sieht so abenteuerlustig aus, wie ich mich fühle. Die beiden ca. 35cm langen abgeschnittenen Zöpfe werden hoffentlich bald von "Den Haarspendern" in Wien zu einer Echthaarperücke verarbeitet, die dann an jemanden gespendet werden kann, der durch Krankheit seine Haare verloren hat.
Der Umzugstag
selber war dann straff durchgetaktet: 8 Uhr Umzugswagen bei Hertz abholen, 8.15
Uhr Ankunft der Helfer, Wohnung ausräumen und übergabefertig machen, 11.00 Uhr
Übergabe. Dank Susan, Tabea, Flo, Johannes, Johannes, Michi, Jonas, meinem
Vater und mir lief dann auch alles nach Plan. Und ich hatte sogar den Parkplatz
vorm Haus, für den ich gebetet hatte, nachdem ich leider zu spät dran gewesen
war, um noch eine Halteverbotszone (für 170€) einrichten zu lassen. Um 12.30 Uhr
ging dann die Fahrt mit Transporter und PKW los Richtung Grevenbroich, wo wir
gegen 20 Uhr ankamen. Dort bestand das Umzugshelferteam zwar leider nur noch
aus 4 Personen (Mutter, Vater, Onkel und ich), aber mit vereinten Kräften war
der Wagen nach relativ kurzer Zeit leergeräumt und das Haus vollgestellt.
Heute sitze
ich immer noch zwischen Kartons in meinem alten Kinderzimmer, aber das Ende ist in Sicht. Zwischenzeitlich
wollte ich kurz alles einfach verbrennen – wer braucht eigentlich so viel Zeug? Zum Glück ist das dann noch in Aktionismus umgeschlagen, sodass ich jetzt einfach mal radikaler aussortiere. Was bleibt wandert in Schränke und Kartons bzw. meinen Reiserucksack.
Und nun bin
ich schon seit 1,5 Wochen wieder in Grevenbroich gemeldet und wohne bei meinen Eltern, bis es in vier
Tagen heißt: Adiós Alemania, bienvenida en la Republica
Domenica.
Dazu dann mehr im
nächsten Post.
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