Sonntag, 1. Januar 2017

Wenn Neues anfängt, muss Altes enden…



Mein letzter Blogeintrag ist schon wieder ein Weilchen her. Das liegt daran, dass die letzten Wochen sehr erfüllt, erlebnis- und arbeitsreich waren. Ich werde versuchen aus dem Ausland häufiger und regelmäßiger zu schreiben.

Der Titel dieses Posts bezieht sich darauf, dass meine Zeit in Konstanz nach mehr als 5 Jahren ein Ende gefunden hat. Das hieß einerseits „Umzug vorbereiten“ und andererseits „Mitnehmen was geht“. Zusammengenommen führt das dann zu recht kurzen Nächten :D

Meine offizielle Abschiedsfeier habe ich schon am 10.12. gefeiert. Nachmittags hat mich bei den Vorbereitungen kurz die Schwermut samt Abschiedsschmerz überfallen, aber der Abend war dann sehr schön. Vor allem habe ich eine Ukulele geschenkt bekommen, die mich ab jetzt vermutlich auch auf meinen Reisen begleiten wird :)

Am 12.12. hatte ich dann meinen letzten offiziellen Arbeitstag. Das hieß, bis dahin möglichst alle noch offenen Projekte abschließen und Unterlagen für die Übergabe an meine Nachfolgerin erstellen. Letzteres hat ganz gut geklappt, ersteres leider weniger gut, sodass ich letztendlich doch noch zwei Abrechnungen wegen ausstehender Rechnungen mit übergeben musste. Soweit bin ich trotzdem zufrieden. Nach drei Jahren Veranstaltungsmanagement fiel dann abends kurz vor der Chorprobe zum letzten Mal die Tür hinter mir ins Schloss (zumindest offiziell, denn inoffiziell war ich dann in meinem Urlaub am 19. nochmal da, um Schlüssel, Mitarbeiterausweis etc. zurückzugeben und noch ein kurzes Abschlussgespräch mit meiner Chefin zu führen).

Freizeittechnisch standen in den letzten zwei Wochen – in denen ich zum Glück schon frei hatte – neben Chor (Probenwochenende und Adventssingen) und Hillsong (Kleingruppe, Auftritt beim Christmasdinner, Kids) und diversen Kaffee-Dates vor allem noch SMD-Aktivitäten auf dem Plan: Hauskreis, Kleinkunstabend, Lobpreisprobe, Shamrock, Deli, Karaoke, Clubbing, Examensfeier, Weihnachtsfeier…  Und an meinem letzten Abend ein Lobpreisabend. Einen besseren Ausklang hätte ich mir für meine Zeit in Konstanz nicht wünschen können. Denn es waren 5 Jahre, die einen wertvollen Lebensabschnitt für mich darstellen und auf die ich voller Dankbarkeit zurückblicke. Um beim Lobpreisabend dabei sein zu können, hatte ich dann auch extra meinen Umzug noch einmal um zwei Tage verschoben.

Dieser stand dann am 22.12. an. Vorher hieß es aufräumen, umräumen, ausräumen, Kartons packen, putzen, streichen, aussortieren, Sachen verschenken. Teilweise hat mich das alles schon gestresst und zwischendurch habe ich auch kurz darüber nachgedacht, Mietnomade zu werden, mir meinen Rucksack mit ein paar wichtigen Sachen zu packen und einfach zu gehen. Hab ich dann doch nicht gemacht und es hat im Endeffekt auch alles gut geklappt, auch wenn ein Umzug für eine allein schon eine ganz schöne Herausforderung ist. Wer meinen #praisebreak auf facebook gelesen hat, weiß schon, dass ich keinen einzigen Umzugskarton gekauft habe. 4 hatte ich selbst noch im Schrank, 13 habe ich von unbekannten neuen Hausbewohnern auf Nachfrage an der Eingangstür geschenkt bekommen, 7 weitere von meinem Kollegen Mats und alle weiteren von meiner Flurnachbarin und Kollegin Susan. Darin verschwanden dann nach und nach Bücher, Ordner, Klamotten und alles weitere, was sich in 5 Jahren wohl so ansammelt.

Die Freude über meinen finnischen Nachmieter, der noch am 15.12. bei mir gewesen war, um sich alles anzuschauen und mir zu sagen, welche Möbel er nun wirklich behält – wobei er mir schon vorher per Mail mitgeteilt hatte, dass er alles nehmen würde, wenn der Preis stimmt – bekam leider noch einen ordentlichen Dämpfer. Denn dabei, dass er alles übernimmt, blieb es zwar am 15. Allerdings leider nur bis zum 18. Montagmorgens las ich dann seine Mail, dass er die Möbel im Wohnzimmer nun leider anders als besprochen doch nicht nehmen könne. In meiner Unerfahrenheit und Vertrauensseligkeit hatte ich natürlich versäumt, mir die Übernahme aller Möbel schriftlich geben zu lassen. Also mussten zusätzlich zu den Kartons plötzlich auch noch 2 Sessel, Sofa, Bücherschrank, Wohnzimmertisch und TV-Tisch mit. Zum Glück hatte ich schon einen großen Transporter reserviert. Das Gute daran war nun rückblickend, dass dadurch mein Vater doch spontan als Umzugshelfer nach Konstanz kam. Ohne ihn hätte ich nämlich vermutlich nicht mal den Transporter bekommen, weil es ein Problem mit meiner Kreditkarte gab. Und fahren wollen hätte ich das Ding dann tatsächlich auch nicht – das war schon ein kleines Monster.

Eine meiner letzten Amtshandlungen in Konstanz war ein Haarschnitt bei Jaqueline im Salon Nico. Denn wie das bei Frauen so ist, muss bei Veränderung natürlich auch ein neuer Haarschnitt her ;) Also von lang und blond auf kurz und braun (s.u.). Ich mag's sehr. Es ist praktisch, unkompliziert und sieht so abenteuerlustig aus, wie ich mich fühle. Die beiden ca. 35cm langen abgeschnittenen Zöpfe werden hoffentlich bald von "Den Haarspendern" in Wien zu einer Echthaarperücke verarbeitet, die dann an jemanden gespendet werden kann, der durch Krankheit seine Haare verloren hat.





Der Umzugstag selber war dann straff durchgetaktet: 8 Uhr Umzugswagen bei Hertz abholen, 8.15 Uhr Ankunft der Helfer, Wohnung ausräumen und übergabefertig machen, 11.00 Uhr Übergabe. Dank Susan, Tabea, Flo, Johannes, Johannes, Michi, Jonas, meinem Vater und mir lief dann auch alles nach Plan. Und ich hatte sogar den Parkplatz vorm Haus, für den ich gebetet hatte, nachdem ich leider zu spät dran gewesen war, um noch eine Halteverbotszone (für 170€) einrichten zu lassen. Um 12.30 Uhr ging dann die Fahrt mit Transporter und PKW los Richtung Grevenbroich, wo wir gegen 20 Uhr ankamen. Dort bestand das Umzugshelferteam zwar leider nur noch aus 4 Personen (Mutter, Vater, Onkel und ich), aber mit vereinten Kräften war der Wagen nach relativ kurzer Zeit leergeräumt und das Haus vollgestellt. 


Heute sitze ich immer noch zwischen Kartons in meinem alten Kinderzimmer, aber das Ende ist in Sicht. Zwischenzeitlich wollte ich kurz alles einfach verbrennen – wer braucht eigentlich so viel Zeug? Zum Glück ist das dann noch in Aktionismus umgeschlagen, sodass ich jetzt einfach mal radikaler aussortiere. Was bleibt wandert in Schränke und Kartons bzw. meinen Reiserucksack.

Und nun bin ich schon seit 1,5 Wochen wieder in Grevenbroich gemeldet und wohne bei meinen Eltern, bis es in vier Tagen heißt: Adiós Alemania, bienvenida en la Republica Domenica
Dazu dann mehr im nächsten Post.

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